Keine chemische Imprägnierung. Keine thermische Behandlung. Kein jährliches Ölen zum Holzschutz. Robinienholz ist ein echtes Naturprodukt und benötigt keinerlei Behandlung zur Entfaltung seiner vorzüglichen Qualitäten: robust, langlebig und im europäischen Baumbestand als Terrassen- und Fassadenholz einzigartig.
Ursprung der Robinie
Seit über einhundert Jahren spielt die Holzindustrie Osteuropa eine zentrale Rolle. Anders als in Westeuropa hat sich dort bis heute ein ausgewogener Laub- und Mischwald erhalten. Der Bestand von Robinie beträgt etwa 20-30 Prozent. Die speziellen klimatische Bedingungen Südosteuropas bedeuten optimale Wachstumsbedingungen und somit beste Holzqualität, die mit heimischem Robinienholz nicht vergleichbar ist.
Vorkommen der Robinie
Nach Eukalyptus- und Pappelarten ist die Robinie der Laubbaum, der heute weltweit am häufigsten kultiviert wird – überwiegend mit dem Ziel, die Bodenqualität zu verbessern (Stickstoffeintrag) und Halden zu befestigen. Aufforstungen für die Holzproduktion existieren hauptsächlich in Südosteuropa, mit den größten Flächen in Ungarn und Rumänien.
Größere Robinienbestände finden sich auch im Osten Frankreichs und in den typischen Weinanbaugebieten im Südwesten, wo die Robinie traditionell für Weinpfähle angebaut wird.
In Deutschland findet man bedeutende Robinienbestände in Reinform hauptsächlich in den neuen Bundesländern, in den devastierten Böden rundum Berlin (Brandenburg), aber auch in Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen. In Truppform oder als Beimischung finden sich Robinien auch in den alten Bundesländern, wo sie von den Braunkohlehalden im Kölner Revier über das Saarland (Teilweise Monokultur) über die gesamte Rheinschiene bis Freiburg vorkommen. Robinien wurden oft zusammen mit Weinbaukulturen angebaut, um zusätzlich zum Wind- und Erosionsschutz Pfähle für die Reben zu erzeugen. Insgesamt stehen in Deutschland mehrere Millionen sogenannter Vorratsfestmeter in Robinie zur Verfügung.
Außerhalb Europas wächst die Robinie natürlich auch weiterhin in ihrer Heimat, den USA, wo sie sich mittlerweile über den ganzen Kontinent verbreitet hat. Holzwirtschaftlich genutzt wird sie dort derzeit aber nicht in größeren Mengen.
Herkunft der Robinie
Die Robinie stammt ursprünglich aus dem nordöstlichen Amerika. Carl von Linne benannte sie Mitte des 18. Jahrhunderts nach dem französischen Hofgärtner Jean Robin, der der Robinie zum Sprung über den Atlantik verhalf.
Jean Robin entdeckte Robinien als Zierbäume und führte sie Anfang des 17. Jahrhunderts für seine königlichen Gärten und Parkanlagen von Amerika nach Frankreich ein. In Deutschland wird im Jahre 1670 erstmals über Robinien im Berliner Lustgarten berichtet. Heute kommen Robinien fast überall in Mittel und Südeuropa vor.