Brandschutz im Fassadenbau

Die Frage der Entflammbarkeit ist für Holzfassaden entscheidend. Die Brennbarkeit des Materials der Oberflächen spielt dann eine besondere Rolle, wenn brennbare Oberflächen zu der Ausbreitung eines Brands beitragen können. Nach Brandschutztests des Institutes für Baustatik und Konstruktion (IBK) der ETH Zürich für das Westside in Bern, wurde die Robinie „schwer entflammbar“ eingestuft.

Die Brennbarkeitsklassen der Baustoffe werden allgemein nach der DIN EN 13501-1 klassifiziert.

Fassade des Westside in Bern – Foto: Gerriet Harms

Konstruktion einer Holzfassade

Die Holzfassade sollte als vorgehängte hinterlüftete Fassade montiert werden, um sicherzustellen, dass das Holz nach einem Regenfall rasch abtrocknet. Zum Schutz der Holzfassade vor Spritzwasser, ist auf einen ausreichenden Abstand der Verkleidung vom Erdboden, Mauerwerk und Beton bzw. von Fenstersimsen zu achten. Der Abstand des Geländes zur Unterkante der Holzfassade sollte mindestens 30cm betragen. Eine zuverlässige Hinterlüftung benötigt einen durchgehenden Hohlraum von mindestens 20mm. Am unteren und oberen Ende sind entsprechende Hinterlüftungsöffnungen einzubringen. Allgemein gilt der konstruktive Holzschutz nach DIN 68 800.

Natürlichkeit der Robinie

Keine chemische Imprägnierung. Keine thermische Behandlung. Kein jährliches Ölen zum Holzschutz. Robinienholz ist ein echtes Naturprodukt und benötigt keinerlei Behandlung zur Entfaltung seiner vorzüglichen Qualitäten: robust, langlebig und im europäischen Baumbestand als Terrassen- und Fassadenholz einzigartig.

Ursprung der Robinie

Seit über einhundert Jahren spielt die Holzindustrie Osteuropa eine zentrale Rolle. Anders als in Westeuropa hat sich dort bis heute ein ausgewogener Laub- und Mischwald erhalten. Der Bestand von Robinie beträgt etwa 20-30 Prozent. Die speziellen klimatische Bedingungen Südosteuropas bedeuten optimale Wachstumsbedingungen und somit beste Holzqualität, die mit heimischem Robinienholz nicht vergleichbar ist.

Vorkommen der Robinie

Nach Eukalyptus- und Pappelarten ist die Robinie der Laubbaum, der heute weltweit am häufigsten kultiviert wird – überwiegend mit dem Ziel, die Bodenqualität zu verbessern (Stickstoffeintrag) und Halden zu befestigen. Aufforstungen für die Holzproduktion existieren hauptsächlich in Südosteuropa, mit den größten Flächen in Ungarn und Rumänien.

Größere Robinienbestände finden sich auch im Osten Frankreichs und in den typischen Weinanbaugebieten im Südwesten, wo die Robinie traditionell für Weinpfähle angebaut wird.

In Deutschland findet man bedeutende Robinienbestände in Reinform hauptsächlich in den neuen Bundesländern, in den devastierten Böden rundum Berlin (Brandenburg), aber auch in Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen. In Truppform oder als Beimischung finden sich Robinien auch in den alten Bundesländern, wo sie von den Braunkohlehalden im Kölner Revier über das Saarland (Teilweise Monokultur) über die gesamte Rheinschiene bis Freiburg vorkommen. Robinien wurden oft zusammen mit Weinbaukulturen angebaut, um zusätzlich zum Wind- und Erosionsschutz Pfähle für die Reben zu erzeugen. Insgesamt stehen in Deutschland mehrere Millionen sogenannter Vorratsfestmeter in Robinie zur Verfügung.

Außerhalb Europas wächst die Robinie natürlich auch weiterhin in ihrer Heimat, den USA, wo sie sich mittlerweile über den ganzen Kontinent verbreitet hat. Holzwirtschaftlich genutzt wird sie dort derzeit aber nicht in größeren Mengen.